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Wie vermehrt man Grippeimpfstoff? Die erstaunliche Antwort: Dieser wird in Hühnereiern gezüchtet. Es handelt sich um eine seit Jahrzehnten bewährte Methode, die kurz vor oder während der Brutzeit durchgeführt werden muss. Ein chinesischer Hersteller von Impfstoffen setzt 18 Stäubli Roboter ein, um die Impfstoffproduktion vor Beginn der Grippesaison zu beschleunigen.
Eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe stellt die Handhabung von tausenden rohen Eiern her, die verwendet werden, um unter hygienischen Bedingungen einen Grippeimpfstoff zu züchten. Ein Pharmahersteller aus Wuhan, Volksrepublik China, gilt als Vorreiter beim Einsatz von Robotern für diesen kritischen Prozess.
Das 1950 gegründete Wuhan Institute of Biological Products Co., Ltd. hat sich auf die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen z.B. gegen Grippe und Enzephalitis spezialisiert. Für den Grippeimpfstoff gilt die Besonderheit, dass er jedes Jahr, rechtzeitig vor der Erkältungssaison, an die vorherrschende Virusvariante angepasst werden muss. Das heißt: Bei der Entwicklung, Zulassung und Produktion geht es auch um Geschwindigkeit.
Der Impfstoff wird durch Vermehrung in Hühnereiern hergestellt. Diese werden mit einer kleinen Dosis des Wirkstoffs versetzt und für 48 bis 72 Stunden in einer Brutkammer gelagert. Anschließend wird der vervielfältigte Impfstoff unter strengen hygienischen Bedingungen entnommen, wozu auch eine gründliche Inspektion jedes einzelnen Eies gehört.
Dieser Prozess wurde nun mithilfe der Wuhan Xinhao Intelligent Technology und Stäubli Robotern automatisiert. Es kommen zwei identische automatisierte Produktionslinien mit jeweils neun Stericlean-Sechsachsrobotern zum Einsatz: fünf Stäubli TX200 und vier RX160L, wobei das „L“ für einen verlängerten Arm steht. Dank ihrer herausragenden Antriebstechnik überzeugen diese Roboter mit beeindruckender Dynamik und gleichzeitig sehr ruhigen Bewegungen. Eine Eigenschaft, welche sich besonders beim Umgang mit zerbrechlichen Eiern bemerkbar macht.
Zunächst transportieren die Stäubli Roboter die Behälter mit den Eiern zu ihrer ersten Kontrollstation. Hier werden die Hühnerembryonen auf ihre Verwendbarkeit geprüft. Die Mitarbeitenden ersetzen Eier, welche die Qualitätsstandards nicht erfüllen. Die Roboter transportieren den Behälter dann zur nächsten Station, wo die Viren injiziert werden.
Nachdem das Virus dort in großen Mengen vermehrt wurde, übernehmen vier Roboter Screening, Handhabung und Transfer der Eier. Der erste Schritt findet im „Ernteraum“ statt. Zwei Roboter transportieren die mit Embryos befruchteten Eier zur Produktionslinie. Eine Nadel wird in das Ei eingeführt, um die mit Viren angereicherte Flüssigkeit zu entnehmen und die „Ernte“ abzuschließen.
Bei diesen Schritten sind hygienische Bedingungen, Präzision und Geschwindigkeit entscheidend. Anschließend werden die Eier in den Reinigungsraum transportiert, wo diese gründlich gereinigt werden. Der letzte Roboter befördert die Eierschalen zum Recycling.
Han Xixin fasst den Nutzen für den Kunden zusammen: „Wir stellen eine hygienische, sichere und effiziente Impfstoffproduktion sicher und entlasten unsere Fachkräfte von anstrengenden und repetitiven Tätigkeiten. Außerdem wird die Effizienz erheblich gesteigert und das Risiko einer Beschädigung der Embryos durch manuelle Handhabungsfehler vermieden.“