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Die Verpackung von Fleischspießen ist eine anstrengende und monotone Aufgabe. Nicht nur deshalb findet sich kaum Personal für diese Tätigkeit. Mit einer neuen Anlage dreht Busch & Busch den Spieß um und setzt Stäubli HE-Roboter für die Verpackung ein.
Wie produziert und verpackt man 6.000 Fleischspieße pro Stunde? Fleischverarbeiter, die sich diese Frage stellen, finden beim Maschinenbauer Busch & Busch die Antwort. Das Unternehmen hat eine robotergestützte „Aufspießmaschine“ entwickelt, bei der ein Stäubli Roboter die Spieße hygienegerecht und präzise in die Verpackungen einlegt.
Der Sondermaschinenbauer Busch & Busch in Delbrück hat sich ganz auf hygienesensible Anwendungen in der Lebensmittelindustrie spezialisiert und baut Maschinen, die höchste Anforderungen an Hygiene und Produktivität erfüllen.
Das gilt auch für die erste Generation der „Spießmaschinen“ des Unternehmens. In die Formschalen eines Kunststoff-Förderbandes werden manuell die Fleisch- oder Gemüsestücke eingelegt. An der „Aufspießstation“ hält ein servogesteuerter Niederhalter die Stücke in Position, während der zuvor vereinzelte Spieß mittig durch die Fleischstücke geschoben wird. So entstehen in einem synchronisierten Bewegungsablauf sechs Spieße gleichzeitig.
Während in der ersten Maschinengeneration die fertigen Spieße noch manuell verpackt wurden, soll dieser Arbeitsschritt mit der zweiten Generation nun vollautomatisiert ausgeführt werden. Für diese Anwendung sind die Stäubli Sechsachser in HE-Ausführung (Humid Environment) ideal: Die Roboter sind absolut wasserdicht und können damit hygienekonform eingesetzt werden. Auch die Fähigkeit, beim Betrieb mit lebensmittelverträglichem H1-Öl mit voller Leistung zu fahren, spricht für die Stäubli Roboter.
In der „Aufspießmaschine“ von Busch & Busch greift ein Stäubli TX2-60 he in einem Arbeitsgang jeweils sechs Spieße und legt sie zu jeweils dreien übereinander in der auf einem Förderband bereitstehenden Verpackungsschale ab – in extremer Geschwindigkeit. In Testläufen hat die erste Anlage bereits 6.000 Spieße pro Stunde verpackt, also mehr als 100 pro Minute. Es sind sogar noch höhere Taktraten möglich, denn im Moment gibt der vorgeschaltete Prozess – das Einlegen der Spieße in die Form – den Takt an.
In der Anlage stecken viele innovative Detaillösungen – zum Beispiel die Greifer. Sie greifen mechanisch und wurden extra für diese Aufgabe konstruiert. Um Gewicht zu sparen, kommt als Werkstoff eloxiertes Aluminium zum Einsatz. Alle anderen Bauteile der Anlage bestehen aus Edel-stahl.
Die Automatisierungslösung ist betont unkompliziert ausgeführt, um das Störungspotential so gering wie möglich zu halten. Sie kommt ohne Bildverarbeitung aus, die Greifpositionen sind präzise festgelegt und werden prozesssicher eingehalten.
Inzwischen sind die ersten beiden Spießmaschinen mit automatisierter Verpackung im Einsatz – dauerhaft störungsfrei, im Zweischichtbetrieb und zur vollen Zufriedenheit der Anwender. Durch die Automatisierung der Verpackung entfallen bis zu drei manuelle Arbeitsplätze. Das setzt dringend benötigtes Personal für Tätigkeiten mit weit interessanteren Arbeitsinhalten frei.
Und natürlich muss es nicht Fleisch sein, das aufgespießt und verpackt wird: Fisch und Gemüse sowie marinierte Produkte lassen sich ebenso verarbeiten, zumal jede Maschine nach Kundenwunsch gebaut wird.