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Bei ZF TRW Systems im britischen County Durham lief die Produktion von Airbagmodulen noch zu einem gewissen Teil in Handarbeit. Heute dominiert Vollautomation: Die neue Montagelinie ist durchgängig mit Stäubli Industrierobotern ausgestattet.
ZF TRW Systems im britischen County Durham zählt zu den Marktführern bei der Herstellung intelligenter Sicherheitssysteme und hat sich als renommierter Lieferant von Airbagmodulen einen Namen gemacht. In der Vergangenheit lief die Produktion von Airbagmodulen bei ZF TRW am britischen Standort Peterlee noch zu einem großen Teil in Handarbeit.
Steigende Nachfrage und der Wunsch nach höherer Fertigungstiefe machten Investitionen für die Airbagmontage nötig. Für deren Realisierung wandte sich ZF TRW an Stäubli Robotics und seine Systemintegratoren Grohmann und IPTE. Bereits nach ersten Analysen stand fest: Eine manuelle Ausführung der Linie würde weder in puncto Output noch in Sachen Wirtschaftlichkeit mit einer vollautomatisierten Roboterlösung konkurrieren können. Damit war die Entscheidung für eine neue vollautomatisierte Montagelinie auf Basis von Vier- und Sechsachsrobotern von Stäubli gefallen.
Die neue Produktionslinie besteht aus mehreren hintereinander geschalteten Zellen, die allesamt mit Stäubli Industrierobotern ausgestattet sind. Im ersten Schritt setzen zwei Stäubli SCARAs des Typs TS60 eine Metallbuchse in eine Platine ein. Danach folgt die Montage von Elektrokontakten innerhalb des Boards.
Bei der anschließenden Qualitätsprüfung erledigt ein weiterer SCARA TS60 die Handhabung der Bauteile. Jetzt steht das Umspritzen der Module auf dem Programm. Hier arbeiten zwei Sechsachser RX160, die mit außergewöhnlicher Reichweite und hervorragender Dynamik überzeugen. Die beiden RX160 übernehmen ultraschnell und mit der gebotenen Präzision die komplette Handhabung der Komponenten.
Anschließend übergeben die Industrieroboter die Module an die abschließende Qualitätssicherungsstation. Hier wird die korrekte Auslösung im Falle eines Unfalls getestet. Die Reaktionszeit für das Airbagsignal darf maximal 19 Millisekunden betragen, soll der Test als bestanden gelten. Die Fehlerrate bei diesen Prüfungen konnte durch die neue Montagelinie drastisch gesenkt werden und liegt heute bei unter 0,1 Prozent – eine bemerkenswerte Verbesserung zu den manuellen Systemen mit einem höheren Anteil an Zukaufkomponenten. An der letzten Station der Linie stehen Beschriftung und Etikettierung an, um eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit zu garantieren.
Mit ihrer ersten Investition in eine robotergestützte Montagelinie konnte ZF TRW Peterlee anfängliche Bedenken bezüglich Bedienung und Schulungsaufwand zerstreuen. Die Befürchtungen stellten sich schnell als unbegründet heraus. Die Bediener konnten die Vorteile der neuen Anlage mit den Stäubli Robotern in kürzester Zeit und in vollem Umfang nutzen. Die Produktionslinie lief bereits in den ersten sieben Monaten 24 Stunden pro Tag an sechs Tagen in der Woche. Nennenswerte Probleme traten dabei zu keinem Zeitpunkt auf.
Aufgrund der Flexibilität der Linie lässt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Airbagmodule montieren. Kurz nach Inbetriebnahme liefen bereits zwölf Varianten über die Anlage. Im Vergleich zum manuellen System kommt die Automatisierungslösung mit einer um zwölf Arbeitskräfte reduzierten Bedienmannschaft aus. Zudem ist die Linie optimal für eine schlanke just-in-time Produktion geeignet. Besonders beeindruckt zeigte sich ZF TRW von der Performance der Anlage, allem voran der Stäubli Roboter und der sensationell kurzen Amortisationszeit von unter einem Jahr.