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Bei der Inspektion medizinischer Katheter gelten strengste Maßstäbe. In der Vergangenheit waren hier visuelle Hundertprozentprüfungen obligatorisch. Jetzt liefern hier Roboter und Kamerainspektion herausragende Ergebnisse.
Ein Hersteller von medizinischen Kathetern hat die Inspektion der im 2K-Prozess gefertigten Spritzgussprodukte erfolgreich automatisiert. Zwei Sechsachsroboter vom Typ Stäubli TX2-60L handhaben die Katheter nach der Inspektion – mit hoher Präzision und unter Einhaltung hoher hygienischer Standards.
Im Gesundheitswesen kommen zunehmend Einwegprodukte aus Kunststoff zum Einsatz, die unter Einhaltung strenger Hygienestandards hergestellt werden – zum Beispiel Katheter. Ein großer europäischer Hersteller dieser Produkte kooperiert mit der MGS Mfg. Gruppe. Das Unternehmen verfügt weltweit über Produktionsstätten für Medizinprodukte – darunter eine Reinraum-Spritzgussfertigung in Irland. Hier werden die Katheter hergestellt.
Zum Produktionsprozess gehört eine visuelle 100%-Prüfung. Das geschah bis vor kurzem noch manuell durch mehr als 30 Mitarbeiter. Dieses Personal zu finden, war nicht einfach, und selbst motivierte Inspekteure können unterschiedliche Kriterien bei der Kontrolle anlegen. Diese Aufgabe erfordert somit Automatisierung. Deshalb hat MGS in Eigenregie zwei automatisierte Inspektions- und Sortierzellen entwickelt.
Die frisch produzierten Katheter werden in einem Trichter abgelegt. Von dort gelangen sie auf einen Vibrationsförderer, wo sie zunächst orientiert und dann vereinzelt werden. Dabei werden jeweils acht Katheter bereitgestellt und von einer Transfereinheit abgeholt. Das Handling führt die Katheter an allen vier Bildverarbeitungssystemen vorbei. Die Kameras detektieren allseitig Defekte wie Lunker, Einfallstellen und Einschlüsse von Fremdpartikeln.
Nach Abschluss der Inspektion entnimmt ein Stäubli TX2-60L die acht Katheter vom Transfersystem und legt nicht konforme Produkte in einem Behälter ab. Produkte, die als „i.O“ erkannt wurden, sortiert der Roboter lagenweise in die wiederverwendbaren Endverpackungen ein. Der Achtfachgreifer des Roboters kann jeden Katheter einzeln aufnehmen und handhaben. Jede der beiden Zellen kann pro Minute mehr als 50 Katheter prüfen, sortieren und verpacken.
Bei der Konstruktion der Zelle haben die MGS-Ingenieure größten Wert auf Flexibilität gelegt. Zum Beispiel ist beim Produktwechsel zwischen einzelnen Varianten kein Werkzeugwechsel erforderlich. Außerdem werden alle Prozess- und Programmänderungen elektronisch veranlasst, wenn der Anwender über die HMI der Maschine ein neues Programm auswählt.
Die Roboter in den beiden Zellen sind in ein EtherNet/IP-Netzwerk integriert. Als Steuerung kommt eine Allen-Bradley CompactLogix 5380 Steuerung zum Einsatz. Diese Software-Integration auf einer einzigen und einheitlichen Programmierplattform spart Zeit und Geld. Die Voraussetzung für die Integration des Roboters in die Steuerungsplattform der gesamten Zelle wird durch Stäublis einzigartige Echtzeitschnittstelle uniVAL plc geschaffen. Sie ermöglicht es der CompactLogix, den Roboter mit vereinfachten Funktionsblöcken zu steuern.
Zudem überzeugen die TX2-Roboter in dieser Anwendung mit ihrem hygienegerechten Design, ihren kompakten Abmessungen sowie ihrer vorbildlichen Wiederholgenauigkeit von +/- 0,03 mm.